Ingerfeld + Laube

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Ein Grund, wieder zu bloggen. Der Aufruf zur Blogparade #5: Warum Bildungsblog?

Erstellt mit Dall-E - wer hat Ideen zum genutzten Prompt?

Nach meinem letzten Beitrag zum Thema „Und jede Schule plant für sich allein“ ist es im Blog und auf den sozialen Netzwerken leise um mich geworden. Das ist sicher bedingt durch die berufliche Veränderung - Frevel bleibt es aber doch, denn es werden im Augenblick immer weniger PS auf der Bildungsstraße:

  1. Twitter ist (für mich) keine Alternative mehr - und war doch für meinen Start in die wunderbar-wundersame Welt der Vernetzung alternativlos. Dass der Vernetzungsgedanke auf Bluesky und Co. weitergelebt werden soll, begrüße ich. Es ist aber nichts mehr, wie es war. Mir fehlen das Teilen von Gedanken und Materialien, die Diskussion und der Chat, in dem - wie auf einer Klassenfahrt auch - nicht nur unterrichtlich gearbeitet wurde. Der Zauber ist weg, wir alle zaubern dort weniger. Ich auf alle Fälle.

  2. Bloggen ist Auseinandersetzung, Teilgeben und Selbstauskunft. Es ist in Iris‘ und meinem Fall immer wieder auch Einladung zum Mitmachen - gelebtes Kollaborieren sozusagen. Es ist aber auch die Möglichkeit, zu sortieren, abzulegen, dauerhaft anzubieten. Nicht alles Verbloggte ist dabei kunterbunt, überhaupt nicht alles ist abgeschlossen oder fehlerfrei. Es zeigt unser Verständnis von einer „Kultur des Teilens“ (und eben nicht des Vermarktens) sowie einer positiven Fehlerkultur, die uns nicht zuletzt auch als Auftrag und Vorbildfunktion den Referendar:innen und Schüler:innen gegenüber wichtig erscheint. Letztlich ist es auch Reflexion und Meta-Lernen: Es ist viel passiert seit wir am Ende der Sommerferien 2021 unser erstes Mitmachangebot „Die erste Stunde in einem neuen Kurs“ verbloggt haben - in der VUCA-Welt, im schulischen Transformationsprozess und privat. Und es hat Gründe, warum wir über Seminararbeit oder Lernförderlichkeit, über Leitungshandeln und Unterrichtsentwicklung nachdenken und warum wir dazu in der Welt vernetzt sein wollen.

Bloggen leistet ein Beitrag zu dieser Transformation. Wir Bildungsblogger:innen denken hier aus der zweiten und dritten Reihe mit, verstetigen, geben in diesem Veränderungsprozess unseren Kollegien und auch den Schüler:innen eine Stimme und konzipieren Materialien und Projekte zu nötigen Entwicklungsbereichen. Ohne ein Ausprobieren, ggf. auch ein vorläufiges Scheitern, ohne ein Reflektieren und Evaluieren bliebe all das ungelebte Theorie. Nichts würde sich verändern. Bloggen bleibt Arbeit an der Basis - Bloggen leistet einen Beitrag zur Graswurzelbewegung.

Ich habe meinen vorläufigen Gedanken über einen Schieberegler Ausdruck verliehen. Wer den Schieberegler kennt, kennt meine Bildungsblogbiographie*:

Worte danach:

Wenn ich alle Beiträge zur Blogparade #5 gelesen habe, gibt es sicher Ergänzungen. Wer außerdem weiterführende Ideen hat, kann gerne die Kommentarfunktion nutzen oder mich auf allen bekannten Kanälen anschreiben.

Danke an Herrn Mess und Jan-Martin Klinge, die Initiator:innen der EduBlogparade, für das Wiederwachküssen und Anschieben. Danke für Einblicke und Ausblicke hier und in den sozialen Netzwerken. Unsere Blogs werden wahrgenommen - manchmal heimlich und ohne öffentliche Resonanz, manchmal mit Echo und Wiederaufgriff.

Weitere Blogbeiträge in dieser Blogparade:

Dieses Mal war mein Bloggen auch ein „Schreiben über das Schreiben“ (Die Idee fand ich hier: https://annakoschinski.de/schreiben-ueber-das-schreiben-blogparade, Anna Koschinsky findet ihr auf Twitter: @a_koschinski). In einem nächsten Beitrag möchte ich (fach-)didaktisch nachdenken über das Schreiben unter KI-Bedingungen im Fach Deutsch. Das wird hoffentlich nicht wieder Monate dauern. Vielleicht möchte mich jemand begleiten? Meine Zusammenstellung “Schreiben als Prozess in den 2020er Jahren” ist in der KI-Welt noch nicht angekommen.

Ich sende euch herzliche Grüße. Vielleicht machen wir noch ein paar Dinge vor den Sommerferien sichtbar? Viel Kraft und Mut und Mitstreiter:innen.

  • *Axel Krommer hat zusammen mit Wanda Klee und Philippe Wampfler die Idee der didaktischen Schieberegler ausgearbeitet und im Jahr 2020 für das Impulspapier I sechs Hinweise zum Distanzlernen für Nordrhein-Westfalen verfasst, das Institut für zeitgemäße Prüfungskultur erstellte acht Stellschrauben zur Veränderung von Prüfungsformaten, die von Lars Mecklenburg (@larsmecklenburg.bsky.social) zur Formatspinne ausgearbeitet wurden. Ich arbeite immer wieder auf Pädagogischen Tagen und in Unterricht sowie Seminar mit dieser Möglichkeit zur Reflexion. Das dazugehörige Template hat Björn Nölte gestaltet (@noelte030.bsky.social).